Bilder zu unseren Friedhofstagen finden Sie unter "Friedhofstage"
Kein Besucher eines attraktiven Friedhofs wird unberührt bleiben beim Anblick dieser bewegten Stätte der Erinnerung. Unwillkürlich kommt man beim Gang durch die Grabreihen zur Ruhe, auf dem Weg über den Friedhof gewinnen wir Gelassenheit und Abstand.
An dem einen oder anderen Grabstein bleibt der Blick haften.
Wir fragen, welches Leben sich hinter dem Namen des Verstorbenen verbirgt, berechnen sein Lebensalter, versetzen uns in seine Zeit, versuchen uns ein Bild zu machen von seinen Lebensumständen, seinen Hoffnungen und Enttäuschungen.
Der Friedhof, ein Ort des Gedenkens, der Erinnerung, der Besinnung und der Trauer.
Ein Friedhof mit seinen Gräbern spiegelt das, was die Herzen der Menschen tatsächlich bewegt.
Dies zu erfahren und zu spüren bringt Kraft und Zuversicht, nicht nur in Zeiten der Trauer und des Schmerzes.
Friedhöfe sind eine feste Stütze für die Trauernden.
Sie geben den Menschen Halt in schweren Zeiten der Betrübnis und der Verzweiflung.
Sie versetzen den Trauernden mit seinen persönlichen Gefühlen in die große Gemeinschaft aller Leidtragenden.
Dieser Gedanke, nicht allein zu sein, macht es manchmal ein wenig leichter das eigene Schicksal hinzunehmen.
Für viele Angehörige ist eine persönlich gestaltete Grabstätte der zentrale Ort der Trauer.
Hier finden sie die Ruhe, ihre Gefühle und Gedanken an den Verstorbenen zu richten.
Hier fühlen sie noch einmal das Glück und die Last, mit dem Menschen der ihnen nahe war.
Es wird deutlich, was von dem gemeinsamen Erlebten bei ihnen bleibt.
Vielleicht können sie verzeihen, endlich. Um sich freigesprochen zu fühlen von dem, was zwischen Ihnen offen blieb.
Das Grab bietet Raum für Rituale und Symbole, um der Trauer eine Form zu geben- eine Abschiedskerze anzünden, ein Gebet sprechen, einen Rosenstrauch pflanzen...
Unsere Gesellschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess.
Dieser führt zu einem Wandel in unserer Trauer- und Bestattungskultur. Die Unfähigkeit mit Sterben, Tod und Trauer umzugehen, hat durch jahrelange, weitgehende Tabuisierung zugenommen.
Der Sinn von Trauer und Bestattungsritualen wird von vielen nicht mehr verstanden, und verliert somit an Bedeutung.
Beim Tod eines nahe stehenden Menschen ist es Angehörigen oft nicht bewusst, welche dramatische Tragweite allzu schnell getroffene Entscheidungen für die nachfolgende Trauerbewältigung hat.
Erst nach einiger Zeit, wenn alle Erledigungen, Formalitäten und die Bestattung vorbei sind, erfahren Trauernde, dass das urmenschliche Bedürfnis, fürsorglich mit einem geliebten Menschen umzugehen, nach dessen Tod nicht einfach abzuschalten ist.
Dies zeigen die immer wieder auf anonymen Feldern oder in Friedwäldern, verbotenerweise, abgelegten Blumen oder Erinnerungsstücke.
Es benötigt einen langen Zeitraum und einen fest bestimmten Ort, an dem diese Fürsorge für den Verstorbenen im Rahmen der Trauerbewältigung ihren neuen Platz findet und Trost spendet, um langsam versiegen zu können.
Oft ist eine Grabstelle mit einem persönlichen Grabzeichen dafür der wichtigste Ort.
Bestatter, Friedhöfe und Steinmetze stehen hier gleichsam in der Verantwortung, um dem Problem der fortschreitenden Anonymisierung unserer Friedhofskultur entgegenzuwirken und den Hinterblieben geeignete Ort für ihre Trauer anzubieten, die sich an den geänderten Bedürfnissen orientieren.
Aus dieser Überlegung heraus ergriffen wir die Initiative für eine Mustergrabausstellung auf dem Friedhof in Malk Göhren.
Neben verschiedenen Grabdenkmälern und Grabanlagen , die hier gezeigt wurden, erhielten Interessierte hier weitere Anregungen in Form diversen Anschauungsmaterials.
Auch war sie gedacht, um Friedhofsträgern bei der Planung und Neugestaltung Denkanstöße zu geben.
Da diese Aktion sehr gut angenommen wurde, werden wir eine solche sicher wieder durchführen.
Auf dieser Seite werden wir wieder rechtzeitig informieren.